Gründe, warum Camping mit Kindern cool ist

Campingurlaub mit Kindern? Wer macht denn so was?

Neulich fragte mich eine Freundin wieso Zelten mit Kindern so ein Trend sei. Alle ihre Bekannten würden Camping-Urlaub machen. Mit ihren Kindern. Das verstehe sie gar nicht. Da müsse man doch alles mitschleppen. Wäre es nicht einfacher eine Pauschalreise zu machen, im Hotel zu wohnen und vom Buffet zu essen? Zugegeben: Zelten mit Kindern kann eine kleine logistische Herausforderung sein, muss aber nicht. Und wenn doch, keine Angst, dafür sind wir da und helfen dir.

Eines ist sicher: Ja, es ist ein Trend und ja, aus gutem Grund! Denn du bekommst im Gegenzug einen ganzen Sack an Vorteilen.

10 gute Gründe für Camping mit Kindern

  1. Gesundheit: Ihr seid den ganzen Tag draußen an der frischen Luft
  2. Freiheit: keine festen Essenszeiten, keine Kleiderordnung
  3. Flexibilität: Ihr wählt aus, wo ihr eure Zelte aufschlagt
  4. Naturnah: Ihr seid mitten in der Natur, für Stadtkinder erholsam und lehrreich
  5. Kontakte: Eure Kinder finden rasch Spielkameraden 
  6. Anschluss: die Campinggemeinde ist offen, auch Erwachsene finden schnell Leute für Doppelkopf, Tischtennis oder Volleyball
  7. Budget: Zelten kann sehr preiswert sein
  8. Spaß: Abenteuer in der Natur
  9. Familie: Beim Camping rücken alle etwas näher zusammen und verbringen viel Zeit miteinander
  10. Komfortzone: Wird erweitert, Gehirnzellen neu vernetzt. Einfach mal alles loslassen und sich auf Neues einlassen
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Familiencamping ist entspannt

Stell Dir vor du baumelst in der Hängematte, aufgespannt zwischen zwei Pinienbäumen und liest ein Buch. Die Luft riecht nach würzigem Holz, Zikaden ziepen und Vögel zwitschern, du hörst leise das Meer rauschen und der Wind schaukelt dich sacht hin und her. Hier und da ein Kinderlachen. Du weißt: es sind deine, sie spielen Verstecken mit ihren neuen Campingfreunden. Wenn du einen Campingplatz gewählt hast, der über einen Spielplatz verfügt oder gar einen Bauernhofcampingplatz, brauchst du kein Programm. Lass deine Kinder laufen und die Freiheit genießen. Spätestens wenn sie hungrig sind kommen sie angerannt, dreckig vom spielen vielleicht, aber das macht nichts. Beim Familiencamping kümmert es niemanden, wie dein Kind gekleidet ist oder ob es Schmutz an der Hose hat. Deine Packliste muss keine Rücksicht auf Zwänge nehmen. Du nimmst nur mit was praktisch ist. Auch du musst dich nicht stylen (es sei denn du hast Lust darauf). Jeder und Jede darf einfach so sein wie sie ist.

Die große Freiheit

Selbstbestimmung heißt das Zauberwort für deinen Campingurlaub mit den Kindern. Du kannst überall hin, denn es gibt kaum ein Reiseziel ohne Campingplatz. Du suchst deinen Platz aus, wählst, ob du lieber Sonne oder Schatten hast, ob du lieber im Getümmel oder am Platzrand bist, in der Nähe der sanitären Anlagen oder in der Nähe des Spielplatzes. Du willst spät frühstücken und früh Abend essen, oder gar keine Essenszeiten festlegen? Kein Problem. Niemand redet dir rein, wenn der Hunger zwischen den üblichen Mahlzeiten kommt. Niemand guckt dich schief an, weil die Kinderhosen dreckig und die Haare ungekämmt sind. Ein Leben wie Pippi-Langstrumpf, nicht nur für die Kinder. Auszeit von Zwängen, Erwartungen und strengen Regeln. Einfach mal loslassen, das ist Zelten mit Kindern. Die Zwerge wachen früh auf und wollen schon mal los toben? Kein Problem, denn auf dem Campingplatz können sie gefahrlos spielen und du weiterschlafen. Bis der Frühstückshunger der Kinder dich aus dem Schlafsack holt.

Kinder lernen Regeln und übernehmen Verantwortung3

Freiheit und Regeln? Freiheit und Verantwortung? Ist das kein Widerspruch. Nein, ganz und gar nicht. Auch wenn die Freiheit beim Camping mit Kindern groß ist, gilt es ein paar Grundregeln zu beachten. Das Gute daran: so lernen Kinder Grenzen zu akzeptieren. Grundregeln können zum Beispiel sein:

  1. Zu bestimmten Zeiten spätestens wieder am Zelt sein
  2. Nicht in fremde Zelte gehen, bzw. nur nach Absprache mit den Eltern
  3. Nicht den Zeltplatz verlassen
  4. Falls das Meer oder ein See in der Nähe ist: nicht allein ins Wasser, wenn die Kinder nicht sicher schwimmen können und noch klein sind.

Natürlich definiert jede Familie ihre Regeln für den Campingurlaub selbst. Am besten gemeinsam, dann fällt es leichter, die Regeln einzuhalten. Bei den Alltags-Arbeiten, wie Geschirr spülen, Feuerholz sammeln, fegen, Brötchen holen oder den Abfall wegbringen können Kinder helfen oder je nach Alter selbst Verantwortung übernehmen. Das kann auch spielerisch geschehen und Spaß machen. Traut euren Kindern etwas zu und entlastet euch selbst.

Komfortzone verlassen auf dem Zeltplatz

Unser Alltag ist bestimmt von regelmäßigen Abläufen und das ist auch gut so. Müssten wir jedes Mal neu entscheiden wann wir Zähne putzen, ob wir das mit links oder rechts machen oder wann wir das Essen zubereiten würde wahrscheinlich Chaos ausbrechen. Dennoch ist es wichtig ab und zu aus den Routinen auszubrechen, etwas ganz anders zu machen, etwas völlig Neues auszuprobieren. Wissenschaftliche Experimente haben gezeigt, dass sich die Gehirnzellen regenerieren und vernetzen, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, neue Erfahrungen machen und uns Herausforderungen stellen. Es stärkt das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen. Auch wenn es komisch klingt: so ein Campingurlaub kann uns und unsere Kinder richtig nach vorne bringen.

Natur pur beim Zelten mit Kindern

Viele Kinder haben es verlernt: den Umgang mit der Natur, das „Er-leben“, das „Be-greifen“. Was ist das für ein Vogel, der da beständig wie eine Spieluhr sein Uhh-Uhh in den abendlichen Wald ruft? Und schon kommt eine Geschichte zustande, etwa vom Waldkauz der seine Jungen in den Schlaf singt. Oder sammelt doch mal Pinienzapfen und schaut mit den Kindern hinter die Schuppen. Vielleicht findet ihr dort Pinienkerne und verfeinert euren Salat damit. Hört ihr die Bäume sprechen? Sie sprechen wirklich miteinander, über ihr Wurzelwerk.

Oder wie wäre es mit einem Barfußlauf durch den Wald? Ich erinnere mich zu gern an meine Waldabenteuer als Kind. Wie oft habe ich die Arme ausgebreitet und mich im Kreis gedreht, den Blick in die grünen Baumkronen gerichtet, den Duft von würzigem Harz in der Nase, alle Sinne offen und den Mund zu einem Jauchzen geöffnet. Was für ein Glück! Aber nicht nur das. Der Wald wirkt sich überaus positiv auf unsere Gesundheit aus, er stärkt die Abwehrkräfte, senkte den Blutdruck und löst ein Feuerwerk an Glückshormonen im Gehirn aus. Bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. Japanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Aufenthalt im Grünen wahre Wunder im Körper bewirken. Waldmedizin oder Shinrin-Yoku, Waldbaden nennen sie das.

Das Zelten mit den Kindern ist eine wunderbare Gelegenheit, die Natur Kennen und schätzen zu lernen. Selbst wenn der Campingplatz nicht mitten im Wald liegt ist bestimmt einer in der Nähe. Befindet sich der Platz in der Nähe des Meeres gibt es noch einen anderen Effekt: die wohltuende Wirkung von maritimen Aerosolen, das sind kleinste Salzwassertröpfchen, die die Schleimhäute befeuchten. Für Menschen mit Allergien und Asthma eine richtige Therapie, heilsam einfach nur indem sie sich draußen aufhalten. Und überhaupt, egal ob im Wald, in den Bergen oder am Meer: was gibt es Gesünderes als den ganzen Tag draußen zu sein, herum zu tollen und sich zu bewegen?

Camping ist ideal für Alleinerziehende

Alleinerziehende aufgepasst: ihr seid Papa und Mama, God boy und bad boy, Schmusekatze und Erzieherin, Sandkastenmama und Brötchenverdienerin? Dann habt ihr durch die Vielfachbelastung ein besonders großes Bedürfnis und jedes Recht, ach was, die unbedingte Notwendigkeit Euch im Urlaub zu erholen, besonders dann, wenn ihr auch berufstätig seid. Denn ihr schafft es nur durchs Jahr, wenn ihr ab und zu regenerieren könnt. Deshalb denkt ihr vielleicht, ein Hotel mit Kinderbetreuung sei die bessere Variante? Aber das stimmt nicht. Auf einem Campingplatz sind die Kinder ständig draußen wo sie gefahrlos spielen können und einander treffen, ohne sich verabreden zu müssen. Deshalb ist es hier viel leichter Spielkameraden zu finden als etwa zu Hause. Eben weil ihr die Kinder völlig stressfrei laufen lassen könnt und sie vor den Mahlzeiten nicht erst duschen und neu einkleiden müsst, kann so ein Familiencamping die bessere Wahl sein.

Und mal ehrlich: Gerade wir Alleinerziehende haben im Alltag weniger Zeit für gemeinsame Unternehmungen und Kuschelrunden als wir gern möchten. Da ist es doch besonders schön mit den Kindern etwas zu erleben, Quali-Time zu haben, abends die Sterne anzuschauen, vielleicht ein Lagerfeuer zu machen, Stockbrot zu backen, eine Geschichte vorzulesen und später beim Glas Wein mit dem netten Nachbarn zu plaudern während der Nachwuchs friedlich im Zelt liegt und schläft. Ist das nicht verlockend? Probiert es einfach mal aus.

Preiswert Urlaub machen

Ja, Campingurlaub mit der Familie kann wesentlich preiswerter sein als jeder andere Urlaub. Es kommt allerdings darauf an wohin es dich zieht und welche Art des Campings du wählst. Glamping, also Ferien auf einem Luxuszeltplatz kann ebenso teuer sein wie eine Cluburlaub. Auch das Mieten von Hütten kann unter Umständen ähnlich viel kosten wie eine Ferienwohnung. Aber du wirst weniger Nebenkosten haben und je nachdem wie oft ihr selbst kocht kann der Urlaub auf dem Zeltplatz auch für Familien mit wenig Einkommen erschwinglich sein.

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